Was hat Hans-Peter Brenner zu sagen?

Nachdem ich den Beitrag von Leo Mayer in der UZ vom 20. Juli zur Parteidiskussion kommentiert habe, ist es auch Zeit, ein paar Worte zu Hans-Peter Brenner zu verlieren. Es ist schon ein wenig traurig, dass sich beide Diskutanten nur wenige Gedanken um die konkrete Stärkung der DKP machen.   In dem Beitrag über Leo Mayers Ansichten, habe ich bereits ein Problemfeld angesprochen. Ich will aber hervorheben, dass Hans-Peter Brenner nicht so verschwommen daherkommt wie Leo Mayer.

Trotzdem scheinen mir die Punkte 2 bis 6 seiner Ausführungen, wert zu sein, darüber hinweg zu lesen. Interessant ist eigentlich nur der erste Punkt, weil Hans-Peter Brenner ein paar Vorstellungen entwickelt, welchen Aufgaben sich die DKP in Zukunft widmen sollte.

Sie erinnern mich an eine Szene aus dem Film “Sturm auf Festung Brest”. Die Rotarmisten sind von einer Übermacht eingeschlossen und ihre drei Gruppen haben kaum Kontakt zueinander. Sie entschließen sich, aus dem Kessel auszubrechen, und rennen geradewegs in das Maschinengewehrfeuer der Deutschen. Das Ende vom Lied ist, dass die meisten im Kugelhagel sterben und die Rotarmisten nicht mehr in der Lage sind, sich erfolgreich zu verteidigen.

Die Forderung, stärker in die aktuellen Kämpfe einzugreifen, ist zwar richtig, aber nur dann, wenn auch die Frage beantwortet wird, wie das geschehen soll. Er schreibt selbst: “Aber wir sind klein, überaltert, in vielen Regionen gar nicht (mehr) präsent und zudem in einigen Grundfragen uneins.” Ich frage deshalb Hans-Peter Brenner, wie wir unter diesen Umständen effektiv in die politischen Kämpfen eingreifen können, ohne dabei unsere Kräfte aufzubrauchen.

Mein Vorschlag ist, dass daran gearbeitet wird, zentrale Strukturen der Partei zu stärken, von denen dann eine Stärkung der Gruppen ausgehen kann ( z.B. siehe meinen Leo Mayer Beitrag). Potenziale in der Partei sollten zusammengefasst werden.