Im Streit um die geplante Hochschulfusion in der Lausitz gibt es eine Annäherung. Das teilten sowohl das Potsdamer Wissenschaftsministerium als auch die Brandenburgische Technische Universtität (BTU) in Cottbus mit. Nach dem Runden Tisch zur Hochschulregion Lausitz am Montag hat Wissenschaftsministerin Sabine Kunst eine positive Bilanz gezogen: „Es war eine sehr konstruktive Runde, in der wir uns einander sehr weit in den Positionen angenähert haben.“ BTU-Präsident Walther Zimmerli sagte, dass die brandenburgischen Hochschulen finanzielle Planungssicherheit durch den Abschluss von Hochschulverträgen erhalten werden.
Auch der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) zeigte sich optimistisch. Allen sieben Forderungen, die von der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung formuliert wurden, wurde seitens der Landesregierung entsprochen. „Ich sehe die sieben Forderungen der Cottbuser Stadtverordneten im Grunde als erfüllt an, die jetzt rechtlich umgesetzt werden müssen“, erklärte Szymanski. Es sein ein großer Erfolg der Bürgerinitiative „Hochschulen erhalten!“, die in den letzten Monaten über 42.000 Unterschriften für den Erhalt der beiden Lausitzer Hochschulen gesammelt hatte.
Ministerin Kunst hat im Gespräch eine gleichbleibende Finanzausstattung von 66 Millionen Euro auf fünf Jahre zugesagt. Zudem solle das Mittelverteilungsmodell ausgesetzt werden. Es gäbe außerdem mehr Geld für ein erweitertes Studienangebot. Darüber hinaus hat Ministerin Kunst zugesagt, zusätzliche Gelder aus dem Hochschulpakt zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich werde ein Antrag auf Mittel des Europäischen Sozialfonds bei der EU gestellt. So würde die neue Universität in der Lausitz künftig über 10 Prozent mehr finanzielle Mittel verfügen. Indessen erklärte BTU-Präsident Zimmerli, auch weiterhin gegen eine Fusion der Hochschulen zu sein. Auch wenn sich beide Seiten aufeinander zu bewegen, sei es für die BTU essentiell, ein eigenständig zu bleiben, so Zimmerli. Dabei wäre unter den neuen Rahmenbedingungen durchaus denkbar, dass es zur Integration von Teilbereichen der Hochschule Lausitz in die BTU kommen könnte. „Allerdings möchte ich nicht unserem Beirat vorgreifen“, so Zimmerli. Diesen hat sich die BTU zur externen Begleitung der hochschulinternen Reform gewählt. Am 22. August soll er seine Arbeit aufnehmen.